Innerhalb von 20 Jahren „gestalte“ ich nun schon den dritten Garten. Und zumindest beim vorherigen und dem aktuellen Garten wurde und werde ich häufig gefragt, wie ich denn an so ein Projekt herangehe. Darum dachte ich mir, ich gebe euch heute einfach mal meine fünf ganz persönlichen Tipps wie ihr euren Garten anlegen könnt.
Dieser Blogpost entstand in Kooperation mit bellaflora – Österreichs Welt der grünen Nummer 1.
Ein Plan ist nur so gut, wie die Spontaneität, mit der er über den Haufen geworfen wird.
Am Anfang einer jeden Gartengestaltung steht ein Traum … und mit Hilfe von vielen Listen und Brainstormings und mit Abwägen, Streichen und Hinzufügen wird daraus irgendwann mal ein Plan. Dafür lohnt es sich schon Zeit oder sogar professionelle Hilfe (bei uns in Oberösterreich kann man da auch auf die kompetente Hilfe von bellaflora zurückgreifen) in Anspruch zu nehmen, denn man gestaltet ja einen Lebensraum, der einem soviel Freude und Lebensqualität wie möglich geben soll. Dabei darf man aber eines nie vergessen: Ein Garten ist ein organisches Objekt – etwas das wächst und gedeiht, das von Witterung, Natur und vielen anderen Umständen abhängig ist und darum sich nicht immer an den Plan hält. Und meiner Meinung nach sollte man das auch nicht – sich stur und starr an einen Gestaltungsplan halten. Viele der schönsten Bereiche in unserem Garten sind aus einer Spontaneität heraus entstanden. Zum Beispiel, weil wir im Gartencenter einen außergewöhnlichen Strauch entdeckt haben, den wir bisher noch gar nicht kannten. Unser Kreuzdorn (bot. Ramnus frangula Fine Line®) ist so ein Beispiel: Den haben wir bei bellaflora erblickt und uns sofort in ihn verliebt. Seither ist er in unserem Garten ein absoluter Hingucker – auch für unsere Gäste (oder Freunde auf Instagram), die schon öfters gefragt haben, was das denn für ein toller Baum/Strauch wäre.
Man sollte die wichtigsten Gartengestaltungs-regeln kennen, um zu wissen, wie man sie bricht.
Es gibt ein paar grundsätzliche Gartengestaltungsregeln, an die man sich halten kann oder sogar soll. Manche hingegen kann man mit Lust und Laune brechen.
Dass man einen Gartenbereich erst dann durch eine Hecke oder Zaun oder Mauer schließen soll, wenn man sicher ist, dass kein Bagger oder LKW dort mehr hingelangen muss, ist eine Regel, an die man sich besser hält. Dass man beim Bepflanzen besser „Klotzen“ und nicht „Kleckern“ soll, ist eine, die ich in meinem Garten beispielsweise dauernd breche.
Hier ein paar weitere dieser Gestaltungsregeln:
– Nicht nur horizontal, sondern auch vertikal gestalten (also dem Garten auch Höhe geben, durch Bäume, Obelisken, hohen Hecken etc.).
– Schöne Ausblicke in der Umgebung, wie z. B. eine Kirchturmspitze, einen Berg, einen alleinstehenden, mächtigen Baum, ein Dorf am Ende eines Tales in die Gestaltung miteinfließen lassen und vielleicht sogar den Blick darauf lenken. Dies gelingt durch gekonnte Bepflanzung oder Bildung sogenannter Sichtachsen, z. B. Alleen lenken den Blick auf einen Punkt – oder rund um den Ausblick zupflanzen und nur ein kleines Blickloch offen lassen …
– „Gartenräume“ entstehen lassen, durch Hecken, Sträucher und Bäume, sodass man nicht alles auf den ersten Blick erfassen kann, sondern den Garten so nach und nach entdecken muss.
– Zurückhaltung und überbordende Üppigkeit sollen sich die Waage halten (z. B. Zurückhaltung bei den Farben, dafür überbordende Üppigkeit bei einer einzigen Farbe) – vor allem aber Zurückhaltung bei Dekoteilen! Ein knuffiger, pummeliger Gartenzwerg, versteckt unter einem Busch ist oft wirkungsvoller als eine Armee bunter Gartenzwerge gleich beim Eingangstor …
Die Kunst der Imitation oder: Nachmachen ist erlaubt.
Besonders wenn es um Pflanzenkombinationen, Dekoration oder auch einen kompletten, in sich geschlossenen Gartenraum geht, ist Inspiration von außen alles. Und die Inspiration geht bekanntlich verschiedene Wege. Eine gut gefüllte Bibliothek an Gartengestaltungsbüchern kann genauso immer wieder zur Ideenfindung hergenommen werden, wie aktuelle Zeitschriften. Pinterest und Instagram sind sowieso ständige Inspirationsquellen – aber die wichtigsten sind wohl echte Gärten. Ich liebe es fremde Gärten zu besuchen oder zu besichtigen und sei es nur durch einen verstohlenen Blick über den Gartenzaun. Aber auch der Besuch im Gartencenter ist für mich immer wieder inspirierend und ich habe schon mehrmals eine zauberhafte Bepflanzung in meinem Garten kreiert, nur um beispielsweise „diese eine tolle Rose“ in Szene zu setzen, die ich spontan im bellaflora-Gartencenter entdeckt habe.
Man kann IMMER viel mehr Gräser pflanzen, als man denkt.
Ein ungewöhnlicher Tipp werden wohl einige jetzt denken, doch ich habe in meinen vielen Jahren als Gärtnerin die Erfahrung gemacht, dass Gräser zu den schönsten, vielseitigsten und pflegeleichtesten Gartenpflanzen gehören. Leider sind sie in unseren Gärten immer noch viel zu wenig vertreten – auch wenn in den letzten Jahren bereits ein starkes Umdenken stattgefunden hat. Gräser sind als Solitärpflanzen genauso schön, wie als Hecke oder Pflanzenpartner für andere Gräser oder herbstblühende Stauden (wie z.B. Astern und Dahlien). Und sogar als Kübelpflanzen auf Terrasse und Balkon bringen Gräser nicht nur ein filigranes Element ein, sondern auch Bewegung. Und jene, die eher dazu geneigt sind, den Vorgarten zu schottern (für meine Begriffe eine Unart), sollten wenigstens eine ansehnliche Auswahl an Gräsern in das sonst tote Schotterfeld pflanzen. Dies tut nicht nur dem Auge gut, sondern auch den Insekten, die in Gräsern eine Überwinterungsmöglichkeit geboten bekommen. Auch Vögel setzen sich gerne in Gräser und finden – sofern man die Gräser bis in das Frühjahr stehen lässt – dort Baumaterial für ihre Nester.
Garten bedeutet Leben MIT der Natur,
nicht gegen sie.
Jeder Mensch, der ein Grundstück besitzt und sei es auch noch so klein, hat die große Chance etwas zu erschaffen, dass leider mehr und mehr verloren geht: Eine Biosphäre für alle Lebewesen, ein kleines Paradies für Pflanzen, Tiere und Menschen … einen kleinen Garten Eden. Und das nur mit ein bisschen gutem Willen und ein klein wenig Mehraufwand! Denn mittlerweile kann man jede Art von Pflegewirkstoff, Pflanzenschutzmittel u. ä. ganz leicht in organischer Form erhalten. bellaflora spielt hier in Österreich dankenswerterweise eine Vorreiterrolle. Mittlerweile wurde das gesamte Sortiment an Erden, Dünger und Pflanzenschutzmittel auf organische, biologische Produkte umgestellt.
Man kann auch darüber nachdenken, ob man diese oder jene exotische Pflanze wirklich unbedingt haben möchte, wo diese doch eine chemische Keule unabdingbar macht.
Jeder Gärtner hat die Chance ganz enorm viel dazu beizutragen, um dem vielzitierten und leider nur zu wahren Bienen-, Insekten-, und Vogelsterben und dem Ende der Artenvielfalt entgegenzuwirken.
Für mich ist es um ein Vielfaches schöner, mich mit meinem Hund im biologisch gedüngten Gänseblümchenrasen zu wälzen und dem Klatschmohn zuzuwinken, der gerade wieder aus den Fugen meines nicht gespritzten Gehweges wächst. Und die allergrößte Freude habe ich über jenen wunderschönen Schmetterling, der sich an den Röhrenblüten der Scabiose labt, die ihren Weg ganz von selbst in meinen Garten gefunden hat.
Wie ihr seht, meine Lieben, ist Gartengestaltung ein großer und vielfältiger Bereich mit undendlich vielen Möglichkeiten, genauso wie das Gärtnern selber. Es ist Kreativität, Bewegung (wenn nicht sogar Sport), Naturverbundenheit, schöpferisches Schaffen und Frischluftkur in einem. Und es ist zutiefst befriedigend.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein wunderschönes, kreatives und segensreiches Gartenjahr.
Macht’s gut – und bis bald!
Hilda
Liebe Hilda, ein Garten Paradies hast du und ich gönne es dir von ganzem Herzen, weil ich weiß wie viel Einsatz du dafür gibst.
Bellaflora kann eine Freude haben mit dir, den für so einen Traum Garten muss man auch die nötige Fläche und das Geld haben dazu.
Ich komme aus einer Familie die Gartenbauten und Landschaftsgestaltung planen und machen, daher weiß ich auch was es kostet so ein Garten Paradies zu gestalten.
Es ist wunderschön geworden und ich wünsche euch viele schöne Stunden in diesem wunderschönen zu Hause.
Liebe Grüße Edith
Liebe Edith,
vielen Dank für diese lieben Worte – gerade, weil ich weiß, dass du im Bereich Gartengestaltung selber sehr versiert bist, freut mich das umso mehr. Mit dem, dass das viel Geld verschlingt hast du völlig recht. Hier im aktuellen Garten vor allem deswegen, weil mir die Wühlmäuse alles kahl fressen. In meinen früheren Garten konnte ich jede Staude regelmäßig teilen, dadurch hatte ich sozusagen immer Nachschub … das ist mir hier noch nie gelungen, leider. Aber so ist das halt.
Ich wünsche dir noch einen schönen Sonntag – und schicke dir liebe Grüße übern Berg rüber 😉
Alles Liebe
Hilda
Liebe Hilda,
was ein wundervoller und wohltuender Gartenrundgang. Ein Seelenschmeichler!!!! Der farnblättrige Kreuzdorn ist aber wirklich ein stattlicher Kerl und Ginger habe ich auch gefunden :).
Dicken Drücker und liebste Grüße
Elisabeth
Liebe Hilda,
wirklich gute Tipps, die ich so auch umsetzten würde, und sehr schön geschrieben. Aber eine Idee muss ich Dir dann doch „stehlen“, was ja erlaubt ist. An die Umgebung, Kirchturm usw., habe ich nicht gedacht und Loretta auch nicht. Eine sehr, sehr gute Idee.
Ich wünsche Dir noch einen schönen Pfingstmontag.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
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